DER VERGESSENE PROZESS (UA)
von Gornaya
Mit: Jeroen Engelsman, Heidi Maria Glößner, Tobias Krüger, Kornelia Lüdorf und Wowo Habdank
Regie: Jochen Strodthoff
Ausstattung: Angela Loewen
Musik: Robert Aeberhard
Licht: Marek Streit, Neville auf der Maur, Claudia Pfitzenmaier
Dramaturgie: Christiane Wagner
Historische Beratung: Hannah Einhaus
Regieassistenz: Anouk Riboni
Technik: Malte Homfeldt, Anouk Riboni, Claudia Pfitzenmaier
Fotos: Severin Nowacki
Eine Produktion des Theaters an der Effingerstrasse, Bern, 2024
Anfang der Dreissigerjahre sind sie überall zu bekommen: "Die Protokolle der Weisen von Zion". Als die antisemitische Hetzschrift nach einer Kundgebung der Schweizer Nationalsozialisten 1933 im Casino Bern ohne Skrupel verkauft wird, entscheiden sich der Israelitische Gemeindebund und die Israelitische Kultusgemeinde Bern vor Gericht zu ziehen. Doch wer soll den Prozess anführen? Die Wahl fällt auf einen jungen Anwalt, der gerade sein Jurastudium in Bern abgeschlossen hat: Georges Brunschvig.
Regisseur Jochen Strodthoff schafft es historische Fakten lebendig werden zu lassen, Geschichte berührend und gleichzeitig mit Spannung zu erzählen. Die ständigen schnellen Rollenwechsel, die typenhaften Figuren sorgen für eine gewisse Leichtigkeit bei dem sonst schweren Stoff. Allerdings gerade diese vielen Figuren, ihre Argumentationen im Prozess, die Sprünge in der Zeit, machen die Inszenierung inhaltlich sehr dicht und dementsprechend anspruchsvoll.“ Fabienne Naegeli, Kultur kompakt, SRF
Das Bühnenstück «Der vergessene Prozess» ist ein Lehrstück und eine Mahnung an uns alle, antisemitischen, diskriminierenden und menschenverachtenden Tendenzen eine klare Absage zu erteilen. Das Stück ist aber auch ein notwendiger Beitrag an die nur zögerliche Pflege einer schweizerischen Erinnerungskultur bezüglich der Versäumnisse der «Class Politique» während und nach dem Zweiten Weltkrieg. Peter Schibli, Seniorweb